Home (1.Staffel)
Schöpfung
Evolution
Sonne
Dinos
Feuerstein
Anders-gleich
Eden
Hüter
Sintflut
Höher
2. Staffel
Flüsse
Gilgamesch
Sinuhe
Gottes Ruf
Patriarchen
Frauen
Josef
Pharaonen
Troja
Odysseus
3. Staffel
4.Staffel
5. Staffel
6. Staffel
7. Staffel
8.Staffel
9.Staffel
10.Staffel
Kontakt-Formular
Impressum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FRAUEN HÄTTEN ANDERS GESCHRIEBEN

 

 

 

 

1. Abraham macht mit seinem Sohn einen Ausflug in die Berge;

sie finden den idyllischsten Platz zwischen Himmel und Erde.

Da baut der Alte wie in Trance einen Steinaltar auf,

legt dem Kleinen Fesseln an und bettet ihn darauf,

zückt ein Messer und setzt unter Tränen zum Todesstoß an,

den ein Engel gerade noch so eben verhindern kann.

 

2. Frauen hätten die Geschichte doch wohl anders geschrieben:

Sara hört von Abraham, er wisse sich vom Herrn getrieben,

Treue und Gehorsam durch dies Opfer radikal zu beweisen,

schon stellt sie sich schützend vor das Kind und lässt ein Messer drohend kreisen:

Niemand darf es wagen, ihrem Liebsten ein Leid zuzufügen.

Und Gott spricht: „Sara ist zu loben, Abraham zu rügen.“

 

3. Isaak und sein Clan leiden unter Hungersnot;

bitten im Philisterland um Asyl und Brot.

Rebekka, sein schönes Weib, weckt ganz sicher Begehren.

Um sie zu bekommen, wird man ihn das Fürchten noch lehren.

Die Ehefrau verleugnen und einfach als Schwester ausgeben,

so rettet er, falls attackiert, vielleicht sein Leben.

 

4. Frauen hätten die Geschichte doch wohl anders geschrieben:

Rebekka kränkt, dass Isaak so feige wird von Eigennutz getrieben,

tritt mutig vor den König, prangert an die rechtlose Lage.

Betört sogleich in edlem Selbstverzicht, berührt ihn die Klage.

Versöhnt die beiden und lässt ihre Unantastbarkeit verfügen.

Und Gott spricht: „Rebekka ist zu loben, Isaak zu rügen.“

 

5. Jakob hütet Labans Herden seit sieben Jahren schon,

wofür ihm in Liebe winkt Tochter Rahels Hand als Lohn.

Doch der schiebt ihm im dunklen Hochzeitszelt die Ältere unter;

so reißt er weitere sieben Jahre Fron für die Jüngere runter.

Verheiratet mit beiden, zwei Mägde noch dazu als Nebenfrauen,

kann er angesichts der Kinderschar stolz in die Zukunft schauen.

 

6. Frauen hätten die Geschichte doch wohl anders geschrieben:

Rahel sieht Jakob von starrer Tradition getrieben.

Sie kann ihn überreden, ehe Jahre zäh vorüberziehen,

gemeinsam all den Konventionen sofort zu entfliehen,

und bringt ihm bei, selbst wenn nur zu zweit, sich bestens zu vergnügen.

Und Gott spricht: „Rahel ist zu loben, Jakob zu rügen.“

 

 

 

 

 

Text und Melodie: Karl Koch

 

                                                                                                                                                                                                                                                              

 

 

 

 

 

rechte Maustaste auf "download" Ziel speichern unter 

 

 

 

to Top of Page

Copyright 2010-2014 Karl Koch | info@kodely1.de